So., 07.09.2025,
Der Teilort Binsdorf, der zu Geislingen (Zollernalbkreis) gehört, war den meisten Teilnehmern nicht bekannt. Dabei befindet sich dort das ehemalige Dominikaner- Terziarinnen-Kloster, das 2021 zum Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung erklärt wurde. Das Kloster ging um 1280 aus einer in Binsdorf ansässigen Be- ginenklause hervor und entstand am Standort einer mindestens in das 13. Jahr- hundert zurückreichenden Burganlage der Grafen von Zollern. Seit 2021 wird die Anlage vor allem aus Bundesmittelen und Mitteln der Diözese Rottenburg- Stuttgart saniert. Heute wird das Klostergebäude als Pfarr- und Gemeindehaus mit Wohnungen genutzt.
Start des Rundweges war die Friedhofskapelle St. Michael bei Binsdorf (1925 erbaut), die den im Ersten Weltkrieg Gefallenen und Vermissten gewidmet ist. Weiter ging es auf dem Kreuzweg zum höchsten Punkt des Kesselberges, wo die Loretokapelle steht. 1626 hat ein gewisser Kaspar Seeger aus Gruol die Kapelle gegründet. Das ist die sagenhafte Geschichte: „Seeger soll als Flurschütz von Gruol einen dortigen Bauernsohn um einer Liebesgeschichte willen fälschlich des Diebstahls einer Zehntgarbe bezichtigt und dadurch dessen Tod verursacht haben. Sein Beichtvater versagte ihm die Lossprechung von dieser Schuld, die er erst in Rom vom Papst erhielt, wobei ihm als Buße die Erbauung eines Kirchleins in seiner Heimat auferlegt worden ist. Zurückgekehrt, habe Seeger erst nach langem Umherirren die Loretokapelle erbaut“ (von der Homepage der Stadt Geislingen). Zur Wallfahrt kommen heute noch viele Menschen zu dem romantischen Ort.
Weiter führte der Weg zur Keinbachmühle am Talbach. Sie war Ursprünglich eine Sägemühle (1441 »in Horgenau«) auf der alten Markung Bubenhofen das kam 1465 zu Binsdorf.
Dann wandern im Wald auf breitem Weg zum Rastplatz des Radvereins „Falke“ Erlaheim, wo gevespert wurde. Von da an auf der Höhe wunderschöne Aussicht auf die Albberge, ein Stück auf dem Streuobstlehrpfad Erlaheim zur Josefskapel- le. „Die achteckige Kapelle stammt aus dem Jahr 1914 und soll zusammen mit dem Kreuzweg auf besinnliche Gedanken lenken. Das Kriegerdenkmal links vor der Kapelle ist den Opfern des 1. Weltkrieges gewidmet.“ (von der Homepage der Stadt Geislingen)
Beim Kreuzweg, an der alten Römerstraße stehen auch die als Nuturdenkmal gekennzeichneten vier herrlichen Eichen, eine vermutlich 500 Jahre alt. Diese hat sogar einen Brand und Sturm Lothar überlebt. Es heißt: wer die Eiche fällt, muss den Ort verlassen.
Eine kurze Pause wurde noch an den „Drei Kreuzen“ gemacht. „Dem Volksmund nach haben die Binsdorfer Katholiken die Erlaheimer Katholiken an diesem Platz aufgehalten, als diese sich auf den Weg nach Isingen gemacht hatten, um sich der dortigen evangelischen Pfarrei anzuschließen. Die Erlaheimer hatten nämlich im 16. Jahrhundert keinen eigenen Pfarrer. Nach diesem Ereignis las der Binsdorfer Pfarrer 1582 die Messe in Erlaheim und betreute den Ort. In Ge- denken daran wurden an der Stelle, an der sich die beiden Gruppen trafen, die „Drei Kreuze“ errichtet.“ (Schwarzwälder Bote vom 25.04.2014 anlässlich der Renovierung der Kreuze)
Nach Besichtigung der Kirche in Binsdorf bei der Klosteranlage ging es zurück zum Ausgangspunkt. Die heutige klassizistische Kirche St. Markus aus dem Jahr 1835 ersetzt die ehemalige Klosterkirche von 1300, die abgebrochen wurde. Zum Schluss wurde eingekehrt im Schützenhaus Geislingen. Diese aussichts- reiche geschichtsträchtige Wanderung wurde geführt von Inge Saile und Dieter Buck, denen hiermit die 14 Teinehmer herzlich danken.